2025-01-10 11:08:00
Mit sehr deutlichen Worten hat Atlético Madrid das Urteil des Obersten Sportrates von Spanien im Fall des FC Barcelona und der Spielberechtigung der Fußballprofis Dani Olmo und Pau Víctor kritisiert. „Dieses Eingreifen der Regierung schafft einen sehr gefährlichen Präzedenzfall“, schrieb der aktuelle Tabellenzweite in einer Mitteilung: Es öffne die Tür zur Umgehung der Regeln und zur Wiederholung der schweren Fehler der Vergangenheit.
Nachdem Liga und Verband die Registrierung der beiden Spieler verweigert hatten, war der FC Barcelona vor den Obersten Sportrat gezogen. Und dieser entschied vorerst zugunsten der Katalanen, deren wirtschaftliche Situation Grund für die Probleme war.
„Diese Entscheidung setzt das aktuelle System aufs Spiel“
Um die finanziellen Voraussetzungen zu schaffen, verkaufte der Klub VIP-Logen des modernisierten Camp Nou an einen Investmentfonds aus dem arabischen Raum für 100 Millionen Euro, wie spanische Medien berichteten. „Wir sind der Meinung, dass diese Entscheidung das aktuelle System aufs Spiel setzt und die Regel des Spiels infrage stellt“, hieß es von Atlético mit Blick auf wirtschaftlichen Vorgaben der Liga und die Registrierung der Spieler.
„Die wirtschaftliche Kontrolle durch LaLiga war das Hauptinstrument, das es geschafft hat, unseren Fußball in einen solventen Sektor zu verwandeln“, schrieb Atlético: „Ein Prozess, der international bewundert wird.“ Die Entscheidung des Sportrates hebelt dies nun aus Sicht der Madrilenen aus.
Auch UD Las Palmas, derzeit Tabellen-13. in der spanischen Liga, hatte sich verärgert über die Entscheidung geäußert und eine „ernsthafte Bedrohung für die Integrität des Wettbewerbs“ gesehen, der Fall könne „die Grundlagen des Profifußballs in unserem Land destabilisieren“, hieß es. La-Liga-Präsident Javier Tebas wetterte ebenfalls und nannte die Situation in einem Beitrag in den Sozialen Medien eine „Tragikomödie“.
Angesprochen auf das Thema, äußerte sich Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti nach dem Einzug seines Teams in das Finale des Supercups, wo Real in Saudi-Arabien nun auf den FC Barcelona treffen wird, zurückhaltend. „Jeder hat seine eigene Meinung“, wurde er von spanischen Medien nach dem 3:0 gegen RCD Mallorca am Donnerstagabend in Dschidda zitiert: „Was ich denke, behalte ich für mich.“
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