Truth Social : journée fatidique pour les actions de Trump

Für Donald Trump werden die US-Wahlen nicht nur entscheiden, ob er wieder ins Weiße Haus zieht. Auch die Zukunft seiner Onlineplattform Truth Social steht auf dem Spiel. Deren Muttergesellschaft, die Trump Media & Technology Group , hat turbulente Monate an der Börse hinter sich. Ihr Aktienkurs hat erhebliche Schwankungen erlebt, die wenig mit ihren gegenwärtigen Geschäftsergebnissen zu tun haben. Viele Marktbeobachter sehen ihn als eine Art Indikator für Trumps Aussichten auf einen Wahlerfolg.

Nach Erreichen eines Tiefpunkts im September hat er sich bis eine Woche vor der Wahl mehr als vervierfacht, wohl vor allem deshalb, weil in dieser Zeit viele Umfragen zugunsten von Trump ausfielen. In den vergangenen Tagen hat die Aktie wieder deutlich an Wert verloren, am Montag gab es dagegen ein Plus von 12 Prozent. Je nachdem, wie die Wahl ausgeht, könnte es zu weiteren erheblichen Kursbewegungen kommen. Die Analysten der Marktforschungsgruppe S3 Partners meinen, im Falle eines Wahlsiegs von Trump könnte der Kurs stark steigen. Sollte Trump dagegen verlieren, könnte die Aktie „wertlos“ sein.

Derzeit wird Trump Media an der Börse noch mit rund sechs Milliarden Dollar bewertet. In der vergangenen Woche waren es zeitweise mehr als zehn Milliarden Dollar. Diese Zahlen stehen in keinem Verhältnis zur Größe des Unternehmens, jedenfalls gemessen an traditionellen Kennzahlen wie Umsätzen und Ergebnissen. Trump Media macht sein Geschäft mit Werbung auf Truth Social, aber die Einnahmen halten sich bisher in Grenzen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres betrug der Umsatz nur 1,6 Millionen Dollar, das war sogar noch weniger als 2023. Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat allein im vergangenen Quartal mehr als 40 Milliarden Dollar Umsatz erzielt.

Trump Media verbucht bislang außerdem hohe Verluste, im ersten Halbjahr waren es 344 Millionen Dollar. Truth Social hat auch eine sehr überschaubare Nutzergemeinde. Nach Angaben der Marktforschungsgruppe Similarweb lag die Zahl der monatlichen Nutzer in den USA zuletzt bei knapp 700.000. Die Plattform X, vormals Twitter, hat hier mehr als 70 Millionen Nutzer. Auch Trump selbst hat auf X ein viel größeres Publikum. Hier hat er mehr als 92 Millionen Follower, auf Truth Social sind es knapp 8 Millionen.

Trump hat Truth Social 2021 als eine Art Antwort auf Twitter gegründet. Zu dieser Zeit war sein Konto auf Twitter gesperrt, die Plattform hatte ihn nach dem Sturm aufs Kapitol im Januar 2021 ausgeschlossen. Als Elon Musk im Herbst 2022 Twitter kaufte, hob er die Sperre für Trump umgehend auf. Trump blieb zunächst weitgehend Truth Social treu, aber seit einigen Monaten nutzt er auch X rege. Elon Musk ist derweil zu einem seiner prominentesten Unterstützer und Geldgeber im Wahlkampf geworden.

Trump Media kam im März dieses Jahres an die Börse, die Aktie erlebte zuerst stattliche Kursgewinne und erreichte einen Höchststand von 66 Dollar. Danach gab es ein Auf und Ab, die Kursentwicklung wurde oft von Umfragen oder vom Nachrichtengeschehen beeinflusst. Nach dem Attentat auf Trump im Juli gab es zum Beispiel einen großen Kurssprung. Nachdem sich kurze Zeit später der amtierende Präsident Joe Biden aus dem Rennen zurückzog und den Weg für Kamala Harris frei machte, ging es wochenlang nach unten, bevor sich der Trend im September vorübergehend wieder umkehrte.

Trump hält einen Mehrheitsanteil von rund 57 Prozent an Trump Media, seine knapp 115 Millionen Aktien haben derzeit auf dem Papier einen Wert von rund 3,5 Milliarden Dollar. Damit steht das Unternehmen derzeit für mehr als die Hälfte seines Gesamtvermögens, das von „Forbes“ derzeit auf 5,6 Milliarden Dollar beziffert wird.