2024-08-29 10:18:17
Fahrlässige Tötung und unterlassene Hilfeleistung: So lautet der Vorwurf, den die spanische Guardia Zivil gegen den Skipper einer unter deutscher Flagge fahrenden Motoryacht erhebt. Sie hatte am vergangenen Freitag vor Mallorca an der Bucht von Cala Bona ein Boot gerammt. Dabei war ein 20 Jahre alter Spanier ums Leben gekommen, der mit zwei Begleitern auf dem drei Meter langen Boot Tintenfische angelte.
Nach übereinstimmenden Informationen der Lokalzeitungen „Ultima Hora“ und „Diario de Mallorca“ wurde am Mittwoch in Palma der 35 Jahre alte Deutsche in Palma als Hauptverdächtiger vernommen. Er soll das leistungsstarke Schiff gesteuert haben und der Sohn des Eigentümers sein, der selbst nicht an Bord der 20 Meter langen und mehrere Millionen Euro teuren Yacht gewesen sein soll. Laut den Presseberichten handelt es sich um Mitglieder einer Familie, deren Name regelmäßig auf der Liste der reichsten Deutschen auftaucht.
Auf der Yacht soll lautstark gefeiert worden sein
Wie die Lokalzeitungen berichten, halten die Ermittler die Darstellung des Skippers und der anderen Deutschen an Bord für unwahrscheinlich, wonach sie den Zusammenprall mit dem kleineren Boot nicht bemerkten. Sie fuhren in den Hafen von Porto Cristo weiter. Dort wurde die Yacht gereinigt, bevor die Polizei sie entdeckte und versiegelte. Die Medien schreiben übereinstimmend, dass an Bord zuvor lautstark gefeiert und Alkohol konsumiert worden war.
Noch vor dem tödlichen Vorfall rammte nach Informationen der „Mallorca-Zeitung“ ein Beiboot der Yacht mit hoher Geschwindigkeit ein kleineres Boot, auf dem sich auch zwei Kinder befanden. Zuvor sei die Yacht schon mit ähnlichen riskanten Manövern aufgefallen. Der deutsche Skipper, der am Mittwoch die Aussage verweigerte, muss sich nun auf der Insel bereithalten, um vor dem zuständigen Gericht in Manacor zu erscheinen.
Auf Mallorca hatte in der vergangenen Woche ein weiterer Zwischenfall Aufsehen erregt, in den ebenfalls Deutsche verwickelt waren. Dabei wurde ein Taxifahrer verprügelt und so schwer verletzt, dass er operiert werden musste. Wie die Süddeutsche Zeitung meldete, waren mindestens zwei deutsche Polizeibeamte aus Essen beteiligt, die auf Mallorca Urlaub machten.
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