2024-07-26 19:58:49
Mit einem bis zu 40 Kilometer langen Elektrozaun, der seit Mittwoch parallel zur Bundesstraße 9 und den Bahngleisen zwischen Mainz und Worms aufgebaut wird, will man in Rheinland-Pfalz dafür sorgen, dass die Afrikanische Schweinepest sich nicht noch stärker auf der anderen Flussseite ausbreiten kann. Bisher werden für Rheinhessen 15 bestätigte Fälle bei Wildschweinen gemeldet. In Hessen, wo auch landwirtschaftliche Hausschwein-Bestände betroffen sind, sind es inzwischen 64 Fälle bei Wildschweinen.
In drei Betrieben hatten zudem bisher insgesamt mehr als 1300 Schweine getötet werden müssen. Wie das Hessische Landwirtschaftsministerium am Freitag mitteilte, gibt es im Kreis Groß-Gerau drei weitere betroffene Betriebe. Die Landwirte halten neun, 33 und 158 Hausschweine. Ein Betrieb hat zudem ein Gehege mit etwa 50 Wildschweinen. Auch sie müssen nun getötet werden.
Fläche so groß wie das Saarland in Hessen betroffen
Um die Ausbreitung der Schweinepest zu verhindern, sind Sperrzonen ausgewiesen worden, in denen bis auf Weiteres unterschiedlich strikte Regeln, etwa hinsichtlich der Jagd, gelten. Eine dritte Schutz- und Überwachungszone rund um den ursprünglichen Ausbruchsherd im Landkreis Groß-Gerau, wo die ersten infizierten Wild- und Hausschweine entdeckt wurden und deshalb noch drastischere Einschränkungen vorgesehen sind, soll von der Europäischen Union in Kürze festgelegt werden.
Allein auf hessischer Seite ist inzwischen ein Gebiet so groß wie das Saarland von Auflagen betroffen. Neben dem Kreis Groß-Gerau, der demnächst wohl als Sperrzone III geführt wird, gehören nach der Neuordnung Teile der Landkreise Offenbach, Bergstraße, Darmstadt-Dieburg und Main-Taunus sowie der Städte Darmstadt, Wiesbaden und Frankfurt zur Sperrzone II, in der unter anderem Leinenpflicht für Hunde, ein grundsätzliches Jagdverbot und Vorgaben bei der Ernte gelten. Die bisher Restriktionszone genannte Fläche umfasst ein Gebiet von etwa 100.000 Hektar.
Die mit fast 150.000 Hektar noch größere Sperrzone I, zu der Teile des Hochtaunus- und des Rheingau-Taunus-Kreises sowie der Region Bergstraße gehören, ist als Pufferzone gedacht. In dem rund zehn Kilometer breiten Grenzstreifen wird zu verstärkter Jagd aufgerufen, um die Wildschweinpopulation deutlich zu verringern. Dort sei die Jagd „auf alle Arten von Wild gestattet“. Beim Umgang mit erlegtem Wild müsse aber einiges beachtet werden.
Seit Juni, als das erste infizierte Wildschwein im Kreis Groß-Gerau entdeckt wurde, ist die Region nach Angaben des Ministeriums intensiv nach Kadavern abgesucht worden, „um das Zentrum des Geschehens zu lokalisieren“, unter anderem mit Hunden und Drohnen. Zudem sollen Elektrozäune wie jene in Rheinhessen verhindern, dass infizierte oder kranke Tiere sich in andere Regionen bewegen können.
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